Leserbrief zum Stopp der Abbrucharbeiten am Hobshof

Marcus Lübken aus Vinxel hatte einen Leserbrief an den Bonner General-Anzeiger zum Artikel des städtischen Stops der Abrissmaßnahmen auf dem Hobshofgelände geschrieben. Da der Leserbrief nicht abgedruckt wurde, soll er hier auf der Web Site veröffentlicht werden:

Hälftig abgerissene Scheune

Wahrheit tut manchmal weh! Nun ist genau das eingetreten, wovor die Kapellengemeinde vehement gewarnt und diese Warnungen auch mit dem Gutachten eines unabhängigen Statikers – weit vor dem Beweissicherungsverfahren – belegt hat: Die Stadt Königswinter, gleich welcher Bürgermeister an der Spitze stand, haben diese Kapelle verkommen lassen. So sehr verkommen lassen, dass wie vorhergesehen nun nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich die (Fortsetzung der) Abbrucharbeiten am (alten) Hobshof nicht negativ auf die Substanz der Kapelle auswirken würden.

Noch im November des Jahres 2022 haben Vertreter der Stadt die Kapellengemeinde wissen lassen, der seit Jahren entstandene Sanierungsstau sei nicht besorgniserregend. Blanke und verantwortungslose Augenwischerei. Die Bürger wurden sogar aufgefordert einen Bürgerantrag zu stellen, damit das städtische Gebäude umfassend saniert wird! Frühestens aber in fünf Jahren war die städtische Perspektive. Das ist dreist.

Die Stadt Königswinter, gleich welcher Bürgermeister an der Spitze stand, haben diese Kapelle verkommen lassen.

Noch dreister ist allerdings nun die Kommunikation der Stadt. Wurde der Vorsitzende der Kapellengemeinde oder wurden die Antragsteller des Bürgerantrages rechtzeitig informiert? Per Mail oder durch einen Anruf? Liegt tatsächlich „Gefahr in Verzug“ vor? Am Freitag den 21.04. persönlich oder per Mail und nicht erst durch den Artikel im GA am Dienstag? „Krisenkommunikation“ nennt man das, damit der Bürgermeister gut dasteht. Sonst wäre der GA-Artikel nicht schon am frühen Abend des 24.04. um 17:22 Uhr und veröffentlicht worden. Samt den zusammengetragenen Hintergrundinformationen. Man wartete die Einwohnerfragestunde des Rates am 24.04. um 17:00 Uhr noch ab, weil es dort zur Kapelle eine Einwohneranfrage gab. Diese wurde gegen 17:32 Uhr beantwortet. Sonst wäre wahrscheinlich nicht oder schon früher berichtet worden.

Die Kapelle und die Betroffenen werden dabei zur Nebensache. Einzig der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Königswinter ist größter Respekt zu zollen. Sie hat sachgerecht entschieden und sich allein fachlich leiten lassen. Die Stadt muss nun das Beweissicherungsgutachten veröffentlichen und den Menschen in Vinxel reinen Wein einschenken, wie es um die Kapelle steht. Der Investor Pröpper übrigens hätte ohne öffentlichen Druck bereits Tabula rasa betrieben. Peinlich wie er glaubt, die Öffentlichkeit würde ihm den „Kommunikationsfehler“ zwischen Abbruchunternehmen und dem Baggerfahrer abnehmen.“