Save the date: 4. Juni 2024

Am Dienstag, 4.6.2024 gibt es gleich zwei wichtige Veranstaltungen, die unsere Vinxeler Kapelle betreffen:

1. Der Bau- und Verkehrsausschuss wird die Freigabe, der in den Haushalt eingestellten Kosten zur Sanierung der Kapelle beschließen und die Verwaltung mit der Durchführung der Maßnahme beauftragen. Damit können die Sanierungsarbeiten an der Kapelle nach Vorbereitung und Vergabe voraussichtlich im 2. Quartal 2025 starten.

In der Sitzungsvorlage erkennt die Verwaltung nun auch offiziell den maroden Zustand und den historischen Wert der Kapelle an.  Die Stadtverwaltung bestätigt sehr bemerkenswert jene Fakten, die so von der Kapellengemeinde seit Jahren gegenüber Vertretern von Politik und Verwaltung in Königswinter geäußert wurden:

• “die festgestellten Schäden (haben) u.a. die Standsicherheit des Gebäudes gefährdet”
• “Die Kapelle befindet sich wie im Sanierungskonzept dargestellt in einem defizitären Erhaltungszustand“
• “Gefahr weiterer Schäden oder eines vollständigen Verlustes des Denkmals (sind) abzuwenden”
• “Notsicherungsmaßnahmen am Dachtragwerk (sind) durch einen Zimmermann ausgeführt worden, da die festgestellten Schäden u.a. die Standsicherheit des Gebäudes gefährdet haben“
• “Aufgrund seiner historischen Verbindung zur Abtei Heisterbach spielt es auch für die Geschichte des gesamten Stadtgebietes und der Region eine größere Rolle”
• “Die Kommune fungiert hier außerdem als Vorbild für private Denkmaleigentümer“

Die nun dokumentierten Aussagen der Verwaltung widersprechen grundlegend früheren negierenden Behauptungen und z.T. bösartigen Unterstellungen führender Vertreter der Ratskoalition und Stadtverwaltung in Ausschüssen, privaten Gesprächen und gegenüber der Presse:

“Die Existenz der Kapelle ist nicht gefährdet.”
Pressesprecher Stadt Königswinter Florian Striewe im GA noch am 08.03.2023

und

“Seit einigen Tagen werden in Vinxel mit gezielten Falschbehauptungen zum Bauvorhaben Hobshof und der Kapelle die Vinxeler Bürgerschaft und die Presse konfrontiert. (…) Ein akuter Handlungsbedarf durch sofortige Sicherungsmaßnahmen (der Kapelle) nicht erforderlich ist. (…) Auch geht aus der Stellungnahme (des Bürgerantrags der Kapellengemeinde) nicht hervor, dass durch Bauarbeiten die Existenz der Kapelle gefährdet ist.”
Pressesprecher der Stadt Königswinter Florian Striewe in einer internen eMail an den Rat der Stadt Königswinter vom 10.03.2023

Bedauerlicherweise werden von einigen politischen Verantwortlichen immer noch Zweifel an der Bedeutung des Denkmals und der Notwendigkeit der Sanierungsmaßnahmen gehegt, nicht zuletzt, weil es sich um ein sakrales Baudenkmal handelt, für das die Stadt als Eigentümerin Verantwortung übernehmen und Geld ausgeben muss.  

Die Fakten sowie unsere Aktionen bürgerschaftlichen Engagements und viele z.T. auch sehr direkte und hartnäckige Gespräche haben einiges bewirkt. Wir sind gemeinsam auf einem guten Weg!

2. Für Kurzentschlossene: Es sind noch Plätze frei! 

Ebenfalls am Dienstag, 4.6.2024 um 15 Uhr bietet der Kapellenverein eine Besichtigung im Siebengebirgsmuseum in Königswinter an. 

Die Leiterin des Siebengebirgsmuseums, Frau Dr. Lange, ermöglicht uns einen Einblick im Depot des Museums in das Vinxeler Kapelleninventar. Wir können einige kostbare Paramente, das historische Gemeindebuch sowie die Vinxeler Madonna besichtigen, die im Museum als Leihgaben der Kapellengemeinde aufbewahrt werden. Die meisten Objekte befinden sich normalerweise im Depot, sind also nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. 

Die Vinxeler Madonna, eine Holzskulptur von um 1500, zählt zu den Highlights des Museums. Sie stammt vermutlich aus der ehemaligen Abtei Heisterbach und befindet sich im rechtlichen Eigentum des Kapellenvereins.  

Die Figur muss dringend restauriert werden, da sich an einigen Stellen die Farbschicht ablöst. Außerdem soll sie gereinigt werden, um Ablagerungen mit Schimmelsporen zu entfernen. Der Kapellenverein hat die Maßnahme bei einer Restauratorin in Auftrag gegeben und wird die Kosten dafür übernehmen. Die Arbeiten werden vor dem Patronatsfest am 2.7.2024 fertig gestellt sein, so dass wir den Vorher- Nachher-Zustand ‚live‘ begutachten können, wenn die Madonna für einen Tag in die Kapelle zurückkehrt. 

Auch die ca. 120 Jahre alten Paramente (Messgewänder etc.), die zur Kapelle gehören, sollen in absehbarer Zeit restauriert werden. Die Textilien befinden sich in einem altersgerechten Zustand, sollten jedoch gereinigt, gesichert und mit Polstern zur Aufbewahrung unterstützt werden, damit sie uns noch lange erhalten bleiben.  

Neben einem ehemaligen Vortragekreuz, einem Barockkelch und einem Messbuch aus dem 18. Jahrhundert stellt das handschriftlich verfasste Vinxeler Gemeindebuch eine Besonderheit dar, welches die Ortsgeschichte bis 1879 dokumentiert. Um es lesbar zu machen, müsste die Handschrift transkribiert werden.

Alle Inventargegenstände müssten zudem fotografisch dokumentiert werden, um den Kapellenschatz bildlich zusammenzufassen und mittelfristig eine Publikation zu erstellen. 

Für die Restaurierungen werden wir Fördermittel beantragen, sind aber auch auf Spenden angewiesen. Insofern können Sie sich bei dem Museumsbesuch selbst ein Bild davon machen, um welche Objekte es sich handelt und inwiefern sie mit der Geschichte Vinxels verbunden sind.  

Treffpunkt ist am 4.6.24 um 15 Uhr vor dem Siebengebirgsmuseum in Königswinter, Kellerstraße 16. Die Anzahl der Teilnehmer ist leider begrenzt. Wir bitten um eine Rückmeldung zur Teilnahme bis zum 28.5.2024 via Kontaktformular.