“Damit hätte die Kapellengemeinde (…), die alles angestoßen hat, ihr Ziel erreicht

Im heutigen Bonner General-Anzeiger ist ein langer Artikel zum letzten Status der Sanierungsmaßnahmen erschienen (online hinter der Paywall). Unmittelbar vor der wichtigen Sitzung des Bauausschuss der Stadt Königswinter zur finalen Freigabe der Geldmittel, fasst dieser Artikel nochmals den maroden Bauzustand, notwendige Sanierungsschritte und bereits erfolgte Notmaßnahmen zusammen. Die Vorsitzende des Vinxeler Kapellenvereins kommt im Artikel zu Wort: “Wir freuen uns darauf, wenn die Kapelle in absehbarer Zukunft saniert wird“.

Sehr bemerkenswert ist der letzte Absatz des Artikels. Dort schreibt die Redakteurin des General-Anzeigers: “Damit hätte die Kapellengemeinde, die im Dezember 2022 einen Bürgerantrag zur Sanierung der Kapelle eingereicht und das alles angestoßen hat, ihr Ziel erreicht“.

Interessanterweise fehlt in diesem Artikel eine Wortmeldung der Stadtverwaltung als Eigentümerin, die für den jahrzehntelang vernachlässigten Zustand und die dadurch sehr hohen aufgestauten Sanierungskosten des Denkmalobjekts zulasten der Steuerzahler ursächlich verantwortlich ist.
Liegt es daran, dass ein von der Kapellengemeinde initiiertes Verfahren der Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Verantwortliche in der Stadtverwaltung bei der Kreisaufsicht noch immer läuft? Oder möchte sich insbesondere der städtische Pressesprecher Striewe mittlerweile nicht mehr an seine früheren öffentlichen Aussagen in GA-Artikeln erinnern lassen? Die auch jetzt im GA-Artikel nochmals zusammengefassten Aussagen von mehreren Fachexperten, beauftragt von der städtischen Fachverwaltung selbst, bestätigten alle Fakten aus dem Bürgerantrag zur Kapelle. Auch sprechen die mittlerweile erfolgten umfangreichen Notsicherungsmaßnahmen am Objekt für sich.

Der städtische Pressesprecher Florian Striewe negierte, ganz nach Trump’schen Fake-News-Vorbild, genau diese Fakten unmittelbar nach Eingang des Bürgerantrags mehrmals: Im GA-Artikel vom 08. März 2023 behauptet der Pressesprecher faktenfern aber dennoch äußert selbstbewusst: “Die Existenz der Kapelle ist nicht gefährdet“. Dies steht in starkem Kontrast mit den aktuellsten Aussagen der Stadtverwaltung in der Vorlage zur Sitzung vom 04. Juni 2024: “Notsicherungsmaßnahmen am Dachtragwerk (sind) durch einen Zimmermann ausgeführt worden, da die festgestellten Schäden u.a. die Standsicherheit des Gebäudes gefährdet haben
Ein Negieren von Fakten erfolgte auch im GA-Artikel vom 10.03.23 “Streit um Kapelle – Stadt Königswinter wehrt sich gegen Vorwürfe aus Vinxel” der einseitig die Sicht der Stadtverwaltung beleuchtet und in weiteren diversen Äußerungen und Schreiben von Verwaltung und politischen Vertretern.

Diese früheren unerfreulichen, faktenfernen und z.T. verunglimpfenden Aussagen stehen im Kontrast zur jüngsten Feststellung des GAs im Artikel, die nochmals wiederholt werden soll: “Damit hätte die Kapellengemeinde, die im Dezember 2022 einen Bürgerantrag zur Sanierung der Kapelle eingereicht und das alles angestoßen hat, ihr Ziel erreicht”.

Stadtverwaltung und führende politische Vertreter aus Königswinter, die eigentlich bürgerschaftliches Engagement einfordern, sollten für zukünftige Projekte ihr Verhalten gegenüber Bürger, Anwohner und nicht zuletzt auch Wähler ernsthaft hinterfragen. Der Umgang mit den Bürgern seit dem Antrag zur Sanierung der Kapelle, der eine jahrelange Untätigkeit der Stadtverwaltung offenlegte, war nicht souverän sondern dienten der Verschleierung von eigenen Verfehlungen. Die Reaktionen auf den Antrag waren ein Beispiel dafür ehrenamtliches bürgerschaftlichen Engagement komplett im Keim zu ersticken. Auf Entschuldigungen für die vielen Unterstellungen und z.T. Schmähungen einzelner Vertreter aus Stadtverwaltung und Politik gegenüber engagierten Bürger warten diese bis heute.