Rückblick Ausflüge & Patronatsfest und Ausblick

Liebe Freunde der Vinxeler Kapelle,

In den vergangenen Wochen haben wir spannende Ausflüge zu barocken Dorfkirchen der Umgebung unternommen und das Patronatsfest in der Kapelle Vinxel gefeiert. 

Die Exkursion nach Rhöndorf am 26.5.25 war dabei ein besonderes Highlight, denn die dortige Kapelle St. Mariae Heimsuchung ist in ihrer Ausprägung so, wie die Vinxeler es bis in die Zeit um 1920/1945 ebenfalls war: eine barocke Kapelle mit natursteingefassten Fenstern und Portal, mit barockem Dachreiter (hölzernen Schallschlitzen, einer aufgesetzten, geschwungenen Haube mit schmiedeeisernem Kreuz), über der Tür eine Figurennische für eine Madonnenstatue (die in Vinxel noch vorhanden, nur zugemauert ist) und einem holzgeschnitzten Altar mit Knorpelornament, der in Vinxel im Krieg beschädigt wurde und “verloren” ging. Der Baukörper besteht, wie die Vinxeler Kapelle auch, aus Bruchsteinen, die jedoch lediglich geschlämmt und nicht verputzt sind. 

Insgesamt war die Vinxeler Kapelle, ähnlich wie die Rhöndorfer, ein besonderes Kleinod mit reicher Ausstattung innen und außen und wurde nicht umsonst ‘Veußeler Dom’ genannt.

Die heutige Ausprägung verfälscht die ursprünglich barocke Ästhetik enorm mit dem überdimensionierten, sachlich-modern gestalteten Dachreiter aus den 1980er Jahren, dem Vordach, der nach außen öffnenden Tür, den über die Jahrzehnte immer wieder neu aufgetragenen, dicken Putzschichten und dem Innenraum, der geprägt ist vom Behelf der Nachkriegszeit. 

Das Vinxeler Kapellchen hat insgesamt an Eleganz und Leichtigkeit eingebüßt und dies sollte nach unserem Dafürhalten dringend durch die anstehende Sanierung korrigiert werden. Auch für eine angemessene Innenausstattung gäbe es schon Ideen und Unterstützer. 

Anbei ein paar Eindrücke aus Rhöndorf und Vinxel im Vergleich dazu:

Auch beim Besuch der Arzdorfer Antoniuskapelle am 24.6.25 haben wir viele interessante Dinge erfahren. 

Die Kapelle, die für den Ort mit 300 Einwohnern eigentlich überdimensioniert ist, weist einige Parallelen zur Vinxeler Kapelle auf: Der Ort, der 1166 gegründet wurde, hatte eine erste Kapelle 1398. Diese wurde in den Erbfolgekriegen zerstört und 1741 wieder neu errichtet – ähnlich wie in Vinxel (Ortsgründung 1173, erste Kapelle 1348, Zerstörung in den Erbfolgekriegen, Neuerrichtung 1758). 

Teile des Inventars, wie ein Vortragekreuz, sind fast identisch zu dem der Vinxeler Kapelle; die Glocken erlitten ein ähnliches Schicksal. 

Insgesamt war die Kapelle in Arzdorf eng mit der Burg Adendorf und den dortigen Burgherrren/ Stiftern verbunden, denen wiederum Besitzungen und Stiftungen in Rhöndorf bzw. Bad Hönningen (Schloss Arenfels) zuzurechnen sind. 

Außerdem hat der Nachbarort Fritzdorf eine besondere Bedeutung für Arzdorf. Die Orte standen seit jeher in Konkurrenz zueinander. Herr Peter Linke vom Antoniusverein hat uns etliches aus seinem reichen Wissensschatz dazu erzählt. 

Das Patronatsfest am 2.7.25 konnten wir wieder mit der Vinxeler Madonna in der Kapelle feiern, nachdem sie im letzten Jahr gereinigt und die Malschicht gefestigt wurde. 

Es war für alle Anwesenden ein besonderes Erlebnis, zumal während des Gottesdienstes ein Sturm aufzog und das Lied “Maria breit den Mantel aus,… bis alle Stürm vorüber gehen” einen sehr konkreten Bezug bekam. 

Für den Herbst haben wir bereits einige Ideen für Veranstaltungen, die wir per Rundmail und über die Webseite mitteilen werden, sobald Termine dafür feststehen.

Sicher ist, dass wir am 14. September 2025 wieder beim Tag des offenen Denkmals mit dabei sein werden, die Kapelle zwischen 11-18 Uhr öffnen und Führungen nach Bedarf halten. 

Laden Sie auch gerne Freunde und Bekannte ein, bei der Gelegenheit einen Blick in die Kapelle zu werfen. Es gibt Apfelsaft von Vinxeler Streuobstwiesen zur Erfrischung. 

Einen schönen Sommer wünschen bis dahin 

Der Vorstand des Kapellenvereins